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IDEEN FÜR AKTIONEN

IMPULSE FÜR DIE KONTEMPLATION

Woche 1
Wie ging es dir in den letzten Tagen? Konntest du schon eine feste Zeit und einen Ort finden, um still zu werden? Vielleicht hast du dich gewundert, wie laut es in dir ist, sobald du dich zum Stillwerden hingesetzt hast?

Aber sei gewiss: Es geht vielen so wie dir. Es ist normal, dass dir in der Stille die vielen Gedanken, die in dir sind, viel bewusster werden und das kann ganz schön frustrieren.

Das Stillwerden bietet Raum, das wahrzunehmen, was in dir ist. In der Stille zeigen sich deine Gedanken und Gefühle viel „lauter“ und deutlicher. Stell dir doch einfach vor, sie wären wie Wolken am Himmel, lass sie ziehen und kehre immer wieder sanft aber entschieden zu deiner Wahrnehmung zurück. Dein Gebetswort kann dir dabei ein Anker sein und dich immer wieder in die Wahrnehmung zurückführen.

Bleib dran, gib nicht auf und lass auch deine Wünsche und Vorstellungen immer wieder los, um dich auf Neues einlassen zu können.

Das kontemplative Gebet ist zweckfrei. Du musst nichts leisten und nichts erreichen. Du darfst wahrnehmen was ist - und das genügt. Du darfst in Gott ruhen und zu dir kommen. Du darfst so sein, wie du bist.

Tipp:

Woche 2
Vielleicht fragst du dich in den letzten Tagen, warum du denn still werden sollst vor Gott, wo du doch so einfach mit ihm reden kannst?

Das kontemplative Gebet ist wie andere Gebetsformen eine Form der Beziehung zu Gott:

Es geht um deine Ich-Du-Beziehung zu Jesus.

Vielleicht kann man es ein wenig so beschreiben: Es ist eine Gebetsform, bei der du dich selbst frei machst für Gott, dich ausrichtest auf seine Gegenwart, deine Gedanken loslässt und dich empfänglich machst für sein Wirken und für all das, was sich in der Stille zeigt.
Getragen von der Zuversicht, dass Gott da ist - unabhängig davon ob du ihn jetzt gerade spürst oder wahrnimmst - und dass er wirkt.

George McDonald beschreibt das verborgene Wirken Gottes während des Schweigens so:„Wie müde Wellen folgt sich Gedanke auf Gedanke. Aber die tiefe Stille darunter gehört ganz dir. Und dort wirkst du auf uns unbekannte Weise.“

Tipp:

Loslassen und leer werden sind dabei elementare Bestandteile. Das gilt es, auszuhalten. UND loslassen, leer werden und zulassen sind dabei nicht Werte an sich, sondern geben Raum für das Neue.

Woche 3
Nun bist Du schon fast bei der Hälfte der Zeit angekommen und konntest mittlerweile ganz persönliche Erfahrungen mit dem Stillwerden und Ausrichten auf die Gegenwart Gottes sammeln.

Vielleicht sind dir in dieser Zeit ja immer wieder die gleichen Gedanken gekommen, die dich abgelenkt haben? Wenn dem so ist, dann spüre doch mal hin, ob du ein Gefühl „hinter“ diesen Gedanken ausmachen kannst? Vielleicht ein Gefühl von Trauer, Angst, Wut, Neid, Nicht-gesehen-Werden oder etwas anderem?

Tipp:

Getragen von dem Vertrauen, dass deine Gefühle sich in der Gegenwart Gottes verändern können, dass in seinem Licht Heilung geschehen kann - ohne dein weiteres Zutun.

„Beten macht dich authentischer und feinfühliger. Das feinere Gespür für deine innere Verfasstheit bringt dich auch in Kontakt mit dem, was verletzt und verwundet in dir ist. Es braucht deine Bereitschaft, zu verzeihen und schmerzliche Erinnerungen und Erfahrungen nochmals in Gottes heilender Gegenwart durchzugehen. So kann sich nach und nach eine wachsende, befreiende Versöhnung mit deinem Leben, deiner Lebensgeschichte, ereignen. Die Verhärtungen und Versteinerungen deines Herzens können den Lebenspuls wieder spüren und aufnehmen.“ (Text: Kontemplation in Aktion)